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Architektur

Architektur der Stiftskirche Grauhof

Die Grauhofer Stiftskirche St. Georg wurde von 1711 - 1717 vom italienischen Baumeister Francesco Mitta gebaut.

Die Architektur der barocken Stiftskirche ist in Norddeutschland einmalig, ohne Vorbilder und ohne Nachfolger.

Die einschiffige Saalkirche beeindruckt schon durch ungewöhnliche Weite, Höhe und Lichtfülle, insbesondere aber auch durch ihre prächtige barocke Ausgestaltung, die im wesentlichen von dem Bildhauer Lorenz Franz Biggen stammt.

Der großartige Hochaltar und die herrliche Kanzel belegen die Meisterschaft Biggens.

Unter dem erhöhten Chor befindet sich die Winterkirche.

Die erst später (1734 - 1737) eingebaute Treutmann-Orgel bildet einen Gegenpol zum Hochaltar und fügt sich harmonisch ein.

Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

Das ehemalige Augustiner–Chorherrenstift Grauhof, wie es sich heute präsentiert, ist mehr als 300 Jahre alt. Mit dem Bau der jetzigen Gebäude wurde 1701 begonnen. Danach wurde von 1711 - 1714 die Stiftskirche St. Georg errichtet. Bauherr war Bernhard Goeken, tatkräftiger und überregional bedeutender Propst, der auch das klösterliche Leben erneuerte und das Kloster zur Blüte führte.

 

Die nüchternen Zahlen verbergen die Vorgeschichte – also kurz: das Stift Grauhof ist wesentlich älter, war im Mittelalter das sogenannte Vorwerk (oder auch landwirtschaftlicher Wirtschaftshof) des reichsfreien Stifts St. Georg. Dieses Stift lag auf dem „Sassenberg“ (seitdem Georgenberg), war von Kaiser Konrad II. im Jahre 1205 gegründet worden und wurde später von Kaiser Heinrich V. dem Bischof Kuno von Hildesheim geschenkt. Dabei erhielt das Stift unter anderem auch den Wald Al (Ohlhof und Umgebung) übereignet. Der großartige oktogone Bau der Stiftskirche auf dem Georgenberg vor den Mauern der Stadt Goslar wurde in den politisch–religiösen Wirren der Reformationszeit von den Goslarer Bürgern – in der Auseinandersetzung mit Herzog Heinrich dem Jüngeren – zerstört.

Die Augustiner-Chorherren verlegten daraufhin ihren Sitz auf den Wirtschaftshof in Grauhof, der in der Folge zum neuen Kloster ausgebaut wurde.

1569 wurde im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg die lutherische Reformation eingeführt, und das Kloster Grauhof beherbergte nun eine Lateinschule und diente als Ausbildungsstätte für lutherische Prediger. 1643 wurde das Fürstbistum Hildesheim wiederhergestellt, das Grauhofer Kloster nun unter fürstbischöflicher Herrschaft erneut katholisch und Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation überlassen, die Klosteranlage und Stiftskirche neu errichteten. Die Kirche wurde auch Pfarrkirche für die Katholiken der Umgebung.

Nach der Säkularisation 1803 wurden Gebäude und Ländereien Teil des Hannoverschen Klosterfonds, die Kirche blieb katholische Pfarrkirche.

2007 - 2009 erfolgte eine umfangreiche Sanierung durch die Klosterkammer Hannover.

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